Ernährungskompetenz bedeutet, dass Menschen dazu in der Lage sind, informierte Entscheidungen in Bezug auf ihre Ernährung zu treffen, Ess- und Trinkgewohnheiten zu reflektieren und auch optimieren zu können. Dazu braucht es das richtige Wissen sowie die notwendigen Fertigkeiten und Praktiken für die Umsetzung im Alltag.
Eine erstmalige, bundesweite Erhebung zur Ernährungskompetenz der erwachsenen Österreicher:innen (im Auftrag des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz) zeigte: Hierzulande gibt es jedoch noch einiges aufzuholen! Das waren die zentralen Ergebnisse der Studie:
36 Prozent der Österreicher:innen ab 18 Jahren weisen eine eingeschränkte funktionale Gesundheitskompetenz auf, das heißt sie können mit den Angaben auf Lebensmittelverpackungen nicht adäquat umgehen (z.B. Lesen und Umrechnen von Zahlen in der Nährwerttabelle).
Im Bereich der ernährungsbezogenen Gesundheitskompetenz – sprich dem Finden, Verstehen, Beurteilen und Anwenden von ernährungsrelevanten Informationen, um im Alltag Entscheidungen für eine gesunde Ernährung zu treffen – erreicht die österreichische Bevölkerung im Durchschnitt 60 von 100 möglichen Punkten. Für ein Viertel bis knapp zwei Fünftel der Österreicher:innen sind besonders diese Aspekte herausfordernd („sehr“ oder „eher schwierig“):
» beurteilen, ob man Werbungen für Lebensmittel trauen kann (für 38 %)
» einschätzen, wie vertrauenswürdig Informationen im Internet und in sozialen Medien zum Thema gesunde Ernährung sind (für 37 %)
» Angaben auf den Verpackungen von Lebensmitteln (Zutatenliste und Nährwerttabelle) verstehen (für 33 %)
» beurteilen, ob Informationen zum Thema gesunde Ernährung richtig oder falsch sind (für 31 %)
» Empfehlungen für eine gesunde Ernährung befolgen (für 30 %)
» anderen verständlich erklären, worauf es bei einer gesunden Ernährung ankommt (für 25 %)
Bei der Ernährungskompetenz erreicht die österreichische Bevölkerung im Durchschnitt 62 von 100 möglichen Punkten. Die größten Herausforderungen liegen vor allem im Bereich „Gesünderes auswählen“ (im Durchschnitt 44 Punkte), gefolgt von „Gesundes snacken“ (52 Punkte), „Gesunde Ernährung in Ausnahmesituationen“ (54 Punkte), „Mahlzeiten planen“ (58 Punkte) und „Gesunde Vorratshaltung“ (58 Punkte) sowie „Versuchungen widerstehen“ (60 Punkte). Eine geringere Ernährungskompetenz haben häufiger Männer, Menschen unter 65 Jahren, Menschen mit geringer formaler Bildung, Menschen mit geringerem Einkommen und Menschen ohne Partner:in im Haushalt.
Zur Verbesserung dieser Ergebnisse sehen die wissenschaftlichen Expert*innen insbesondere auch eine frühe Förderung der ernährungsbezogenen Kompetenzen bereits von Kindesbeinen an als wichtige Maßnahme. Bildungseinrichtungen wie Kindergärten und Schulen, wo viele Kinder und auch ihre Eltern erreicht werden können, eignen sich hierfür besonders gut.
Genau hier setzt auch das Engagement von RAUCH an, denn wieviel, was und wann wir trinken beeinflusst nicht nur unsere Gesundheit, sondern auch maßgeblich unsere Konzentrations- und Leistungsfähigkeit im Arbeits- und Schulalltag. RAUCH unterstützt daher bereits seit 15 Jahren das Projekt „Schlau trinken & recyceln“ von SIPCAN, das an Schüler*innen ab der siebten Schulstufe gerichtet ist und grundlegendes Wissen über ausreichendes Trinken und das Erkennen guter Durstlöscher vermittelt. Dabei wird mit Hilfe eines Trinkpasses durch Selbstbeobachtung auch die Umsetzung im Alltag unterstützt. Die Unterrichtsinitiative macht außerdem die Wichtigkeit des Recycelns von Getränkeverpackungen zum Thema und fördert so gleichzeitig auch das Umweltbewusstsein der Schüler*innen.
Auch im vergangenen Schuljahr war das Projekt erfolgreich: 98 Schulen meldeten sich österreichweit dazu an und bestellten eine informative Unterrichtsbroschüre sowie Trinkpässe und Plakate für insgesamt 9.960 Schüler*innen. Drei Schulen konnten kürzlich mit ihren Projektarbeiten als Gewinnerschulen ausgezeichnet werden. Als Gewinn für jede Schule winkt nun eine ganze Palette guter Durstlöscher für ein Schulfest, gesponsert von RAUCH.
SIPCAN und RAUCH gratulieren herzlich den heurigen Gewinnerschulen und bedanken sich bei den Pädagog*innen für ihr wertvolles Engagement!
Einen aktuellen Bericht mit tollen Bildern aus den Projektschulen gibt es hier zum Lesen:
Schlau trinken & recyceln – Projektbericht & Gewinnerschulen 2023/2024
Schulen, die sich für eine Umsetzung im Schuljahr 2024/2025 interessieren, können sich bei SIPCAN bereits voranmelden:
Informationen und Anmeldung zu Schlau trinken & schlau recyceln
Mehr Details über die Ernährungskompetenz in Österreich findet man direkt im Ergebnisbericht:
Griebler R, Schütze D, Link T, Schindler K: Ernährungskompetenz in Österreich. Ergebnisbericht. Gesundheit Österreich, Wien, 2023.
(Hinweis: Die Ergebnisse beruhen auf einer für Österreich repräsentativen Onlinebefragung mit knapp 3.000 Personen ab 18 Jahren. Dabei wurden Informationen zur funktionalen sowie ernährungsbezogenen Gesundheitskompetenz sowie zur Ernährungskompetenz erfasst.)