Mandarinen (Citrus reticulata) werden schon seit Jahrtausenden kultiviert, zunächst im Nordosten Indiens und Südwesten Chinas. Der Name, so sagt man, geht zurück auf die früheren chinesischen hochrangigen Staatsbeamten, auch Mandarin genannt, die eine leuchtend orange Uniform trugen. Anfang des 19. Jahrhunderts kam die Mandarine erstmals nach Europa und verbreitete sich von Italien ausgehend dann schnell im Mittelmeergebiet und auf dem amerikanischen Kontinent. Doch echte Mandarinen finden sich nur mehr selten im Handel, denn sie haben meist viele Kerne und sind nicht so süß.
Viel häufiger als Mandarinen liegen daher Clementinen in den heimischen Obstregalen, die aus einer Kreuzung von Mandarine mit Pomeranze (Bitterorange) hervorgegangen sind. Die Clementine (Citrus clementina) unterscheidet sich von der Mandarine in einigen Punkten: Während das Fruchtfleisch der Mandarine immer in neun Segmente unterteilt ist, schwankt es bei der Clementine zwischen acht und zwölf Segmenten. Die verhältnismäßig dickere Schale bietet der Clementine einen guten Schutz und die Früchte können auch bis zu zwei Monate gelagert werden, ohne dass sie austrocknen. Auch geschmacklich punktet die Clementine mit ihrem außerordentlich süßen Aroma, während die Mandarine oft herb schmecken kann. Besonders erwähnenswert und positiv für den Essgenuss von Groß und Klein ist, dass die Clementine, im Gegensatz zur echten Mandarine, nur wenige bzw. gar keine Kerne in ihrem Fruchtfleisch hat.
Ihr Name bezieht sich auf die marokkanische Stadt Tanger. Tangerinen (Citrus tangerina) sind den Mandarinen sehr ähnlich, allerdings deutlich kleiner. Sie haben eine besonders intensiv gefärbte Schale und auch das leicht säuerliche Fruchtfleisch ist intensiv orange gefärbt.
Satsumas (Citrus x unshiu) entstammen einer Kreuzung von Mandarine mit Orange und wurden zunächst in Japan gezüchtet. Satsumas benötigen weniger Wärme als Mandarinen, Clementinen & Co und sind daher oft die ersten Früchte der Zitrusfruchtsaison. Sie sind kernlos und haben eine dünne Schale. Dadurch lassen sie sich leicht schälen und sind oft bei Kindern sehr beliebt.
Allen Zitrusfrüchten gemein ist das so genannte Mesokarp. Mesokarp bedeutet so viel wie Zwischenfrucht. Bei vielen Früchten wie Beeren oder Steinfrüchten ist das Mesokarp gleichzeitig auch das saftige Fruchtfleisch. Bei Zitrusfrüchten ist es hingegen der weiße Schalenteil, der direkt unter der dünnen Oberhaut liegt. Aufgrund seiner weißen Farbe wird das Mesokarp von Zitrusfrüchten auch als Albedo bezeichnet. Obwohl es leicht bitter schmecken kann, zahlt es sich dennoch aus, Orangen, Clementinen & Co nicht zu gründlich zu schälen. Denn das Mesokarp enthält viele Ballaststoffe, ähnlich viel Vitamin C wie das eigentliche Fruchtfleisch und vor allem viele sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide. Speziell das Hesperidin steht mit seinem hohen antioxidativen und gefäßschützenden Potential seit einigen Jahren im Blickpunkt der Forschung. Mehr darüber findest du ebenfalls in unserem Blog: Hesperidin: das neue Vitamin?
Zitrusfrüchte gehören zu den Obstsorten mit der höchsten Pestizidbelastung, wobei sich der Großteil der Pestizide in der Schale befinden. Vor dem Schälen sollte man daher die Früchte möglichst mit warmem Wasser abreiben bzw. sich nach dem Schälen und vor dem Verzehr die Hände gründlich waschen. Kleine Kinder sollten Mandarinen und Co nicht selbst schälen. Noch besser ist es natürlich, wenn man auf Früchte aus biologischer Landwirtschaft zurückgreift.