Apfel, Orange, Johannisbeere … die Mitarbeiter im Büro rochen oft, welche Früchte die Teams in der Produktion gerade in Saft verwandelten. Die Rohrpostanlage verteilte die Aromen im ganzen Haus. Doch im Frühjahr 1987 machte sich ein merkwürdiger neuer Geruch breit … Gummibärchen? Richtig: Rauch füllte die ersten Chargen Red Bull ab.
Im Vorjahr hatte Dietrich Mateschitz angefragt, ob Rauch auch 250ml-Dosen und Flaschen zu 175 ml abfüllen könne. Klar konnte Rauch das. Zwar räumten manche in Rankweil diesem eigenwilligen Getränk wenig Chancen ein – denn wer würde schon derart kleine trinkbare Energiespender zu solch stolzen Preisen kaufen? Egal, auch kleine Lohn-Abfüllungen gehören zum Geschäft. Dass aus diesem neuartigen Getränk einmal ein Welthit werden sollte, ahnte damals keiner.
Betreffend Qualität sei der neue Kunde äußerst anspruchsvoll gewesen, erinnert sich Erich Rauch: „Ob kaum sichtbarer Kratzer auf der Dose oder ein minimal schiefes Etikett auf der Flasche, Red Bull reklamierte alles. So lästig das im Moment war, wir lernten rasch. Und das brachte uns auch selbst weiter.“ Ja, Red Bull verleiht eben Flüüügel.