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    Gute Getränke für heiße Tage

Gute Getränke für heiße Tage

Der Sommer ist nah und mit ihm nicht nur höhere Temperaturen, sondern auch viel Bewegung an der frischen Luft. Das führt aber auch dazu, dass unser Flüssigkeitsbedarf steigt und wir bei der Wahl unserer Getränke besonders achtsam sein sollten. Sogenannte „Durstlöscher“ sind ganz klar zu bevorzugen, also Getränke, die unsere Flüssigkeits- und Elektrolytverluste ausgleichen und uns damit den Genuss unbeschwerter Sommertage ermöglichen.

Um ein ideales Sommergetränk schnell und einfach zu erkennen, lohnt sich vor allem ein Blick auf dessen Zuckergehalt. Getränke mit hohem Zuckerhalt, die auch als „hyperton“ bezeichnet werden, entziehen nämlich unserem Körper eher Wasser, als ihm Wasser zu spenden. Das kann bei gleichzeitig erhöhtem Wasserbedarf aufgrund von sommerlicher Hitze schnell zu Kopfweh oder Kreislaufproblemen führen.

Um die Wahl geeigneter, möglichst zuckerarmer Getränke für Konsument*innen zu erleichtern, veröffentlicht das vorsorgemedizinische Institut SIPCAN jährlich eine Getränke-Checkliste.

Zuckerreduktion im Trend

Anhand des Getränke-Checks von SIPCAN lässt sich über die Jahre erfreulicherweise ein positiver Trend in der Zuckerreduktion beobachten. So ist seit 2010 der durchschnittliche Zuckergehalt in Getränken von 7,53 g auf aktuell 6,02 g gesunken. Dies entspricht einer Reduktion von 19,9 % oder 2 Stück Würfelzucker pro 0,5-Liter-Flasche weniger. Gerade in den letzten vier Jahren zeigte sich allerdings eine Stagnation bei knapp über 6,0 g Zucker pro 100 ml. Ein zentraler Grund hierfür ist auch, dass immer wieder neue Getränkemarken aus dem Ausland, die noch nicht den Orientierungskriterien von SIPCAN entsprechen, in Österreich Fuß fassen.

Für eine gesündere Getränkewahl gelten derzeit folgende von SIPCAN festgelegte Orientierungskriterien: Ein Getränk soll maximal 6,7 Gramm Zucker pro 100 Milliliter enthalten sowie keine Süßstoffe. Aktuell entsprechen bereits 55 % der rund 500 erfassten Getränke diesen beiden Kriterien. Doch auch dieser Prozentsatz ist seit zwei Jahren auf einem Plateau.

Ausblick mit neuen Impulsen

Um Impulse für eine weitere Zuckerreduktion einzuleiten, wird SIPCAN das Kriterium für den Zuckergehalt neuerlich senken: Ab dem Frühjahr 2025 wird der Wert auf 6,3 g Zucker pro 100 ml reduziert. Die erste Anpassung erfolgte bereits im Jahr 2020 von ursprünglich 7,4 g auf 6,7 g Zucker pro 100 ml.

Ein weiteres Ziel ist auch, die Hersteller speziell auf jene Produkte hinzuweisen, die knapp über dem Orientierungskriterium liegen und damit großes Potenzial haben, ein „Positivprodukt“ zu werden. Denn auch kleine Veränderungen machen auf Dauer einen großen Unterschied in der Ernährung.

Die Krux mit den Süßungsmitteln

Eine gute Alternative zu zuckerreichen Getränken scheinen sogenannte Zero- oder Leichtgetränke zu sein. Doch auch wenn diese Getränke tatsächlich keine oder nur minimale Energielieferanten darstellen, sind auch sie nicht als ideale Durstlöscher für den Sommer zu empfehlen. Immer mehr Studien stellen die gesundheitliche Unbedenklichkeit bestimmter Süßstoffe in Frage. Außerdem weisen Süßstoffe im Vergleich zu Zucker eine deutlich höhere Süßkraft auf, sodass sich vor allem Kinder bei häufigem Konsum schnell an einen äußerst süßen Geschmack gewöhnen. Daher bleibt das Orientierungskriterium von SIPCAN „keine Süßstoffe“ auch weiterhin bestehen. Derzeit enthält rund jedes achte Getränk am Markt Süßstoffe. Da dieser Wert seit neun Jahren weitgehend konstant ist, wären Rezepturänderungen auch bei diesen Produkten wünschenswert.

Mit gutem Beispiel voran

Bei der Umsetzung der Zuckerreduktion kommt der Industrie eine besondere Verantwortung zu. Tatsächlich sind viele Unternehmen bereits darin bemüht, den Zuckergehalt ihrer Getränke zu reduzieren. Als ein klar positives Beispiel kann an dieser Stelle RAUCH Fruchtsäfte hervorgehoben werden, deren Getränkesortiment bereits seit mehr als einem Jahrzehnt im Rahmen des SIPCAN Getränke-Checks erfasst wird. So zeigte sich im Jahr 2014 (36 erfasste Getränke) noch ein durchschnittlicher Zuckergehalt von 6,9 g Zucker pro 100 ml. In der aktuellen Erhebung 2024 (28 erfasste Getränke) lag der Wert bei 5,7 g pro 100 ml. Der durchschnittliche Zuckergehalt dieser Getränke ist in den letzten 10 Jahren also um beachtliche 18,1 Prozent gesunken.             Besonders positiv ist die Zuckerreduktion der Yippy-Produktreihe hervorzuheben, da sich diese in ihrer Vermarktung vor allem an Kinder richtet. Mit durchschnittlich 11,9 g Zucker pro 100 ml (5 erfasste Getränke) im Jahr 2014 sank dieser Wert auf aktuell 6,1 g Zucker pro 100 ml (9 erfasste Getränke), womit der Zuckergehalt um knapp die Hälfte reduziert werden konnte. 

Schließlich ist bei RAUCH auch die Reduktion des Sortiments an Getränken mit Süßungsmittelzusatz von 9 erfassten Produkten im Jahr 2014 auf nur mehr 5 Produkte im Jahr 2024 positiv zu erwähnen.

Es darf auch mal was Süßes sein

Auch wenn Wasser und stark gespritzte Fruchtsäfte als Durstlöscher an erster Stelle stehen sollten, ist es natürlich hin und wieder in Ordnung zu süßeren Optionen zu greifen. Bei Getränken, die nicht den SIPCAN-Kriterien entsprechen, lautet die Empfehlung aber ganz klar, diese in möglichst kleinen Portionen zu konsumieren und sie dafür bewusst zu genießen.