„Könnt ihr auch Dosen?“ Das war die wichtigste Frage, die Roman Rauch 1976 bei einem Besuch in Saudi-Arabien zu hören bekam. Japanische Fruchtsaft-Hersteller hatten vor kurzem diese neue, praktische Verpackung eingeführt …und Saft in Dosen verkaufte sich exzellent. Rauchs Antwort lautete: „Klar!“
„Das hatte nur einen Haken“, erinnert sich Erich Rauch. „Damals wollten alle Abfüller Dosen. Entsprechend lange waren die Wartelisten der Hersteller.“ Also machten sich die Techniker auf die Suche nach einer gebrauchten Anlage. Fündig wurden sie bei einer Brauerei in Bayern.
„Die warteten auf ihre neue Anlage. Sobald diese liefe, könnten wir deren alte übernehmen. 3.000 Dosen pro Stunde.“ Als es endlich soweit war, setzte sich Erich Rauch zusammen mit Albert Sonderegger in den LKW und holte die Anlage persönlich ab. „Demontiert passte das alles ja auf zwei Paletten“. Den Dosenfüller installierten sie irgendwie in eine bestehende Flaschenlinie. Diese alte Anlage forderte die Wartungstechniker zwar regelmäßig, doch das Ziel war erreicht: Rauch konnte nun auch Dosen.
Die wurden in den arabischen Ländern rasch zum Renner. Nur ein Jahr später nahm Rauch deshalb schon die nächste, modernere Anlage in Betrieb – für 10.000 Dosen pro Stunde. Übrigens: Bei unseren heutigen Dosenanlagen laufen pro Stunde 120.000 Dosen vom Band.
Rauch-Säfte sind bis heute Bestseller in Nordafrika und Arabien … und deshalb auch bei Produktpiraten beliebt: Alle diese Dosen sind Fälschungen. Rauch ist quasi die Rolex-Uhr der Säfte.