Wer als Fruchtsafthersteller wachsen will, muss auch sein Netz an guten Lieferanten laufend erweitern und pflegen. Darum kümmerte sich der Jüngste in der Geschäftsleitung, Roman Rauch. Damals wie heute liegen bedeutende Anbaugebiete in den Ländern Osteuropas. In jener Zeit war das aber noch „der Ostblock“.
„Fast niemand trank in diesen Ländern Fruchtsaft, es gab keine Industrie. Also verkauften die Staaten ihre Früchte sehr gerne in den Westen. Unsere Partner waren staatliche Export-Firmen“, erinnert sich Roman Rauch. Wer gute Qualität einkaufen wollte, prüfte die Früchte vor Ort. Und wer gute Konditionen wollte, pflegte den persönlichen Kontakt.
Rauch legte Wert auf beides, also reiste Roman Rauch mehrmals pro Jahr hinter den „Eisernen Vorhang“ und besuchte seine Lieferanten, etwa in Rumänien. Das Land war bekannt für seine Waldfrüchte wie Himbeeren oder Heidelbeeren. „Die Firma dort hieß ‚Frukt Export‘. Zwei Vertreter der Firma haben mich in Bukarest vom Flughafen abgeholt, dann sind wir in recht klapprigen Autos über holprige Straßen stundenlang von Dorf zu Dorf gefahren. In jedem Dorf gab es ein kleines Kühlhäuschen, dort habe ich die Früchte probiert. Dann haben wir im Gasthaus verhandelt, immer mit deftigem Essen und viel Schnaps.“
Viele Länder Osteuropas waren und sind stolz auf ihre besonders guten Früchte. Das zeigt sich unter anderem an vielen fruchtigen Briefmarkenserien. Diese Marken zierten ab 1966 Post aus Rumänien.