„Ob im Irak, in Dschibuti oder im Jemen - damit wir deren Markt verstehen und sie bestmöglich unterstützen können, besuchten wir neue Kunden auch in gefährlichen oder für uns abgelegenen Ländern möglichst früh persönlich,“ berichtet Heinz Dei-Michei, von 1985 bis 2001 für den Export verantwortlich. Die meisten Händler waren erstaunt, wenn die Rauch-Leute selbst vorbei kamen. Denn die meisten großen Hersteller scheuten das Risiko.
Die ersten Kontakte knüpfte man auf Lebensmittel-Messen oder Veranstaltungen der Außenhandelsstellen. „Ob mit Halbwaren oder Fertigprodukten, hatte sich Rauch in einer Region etabliert, besuchten uns auf solchen Veranstaltungen bald Interessierte aus benachbarten Gegenden. Qualität spricht sich eben in aller Welt rasch herum.“ Diese Reisen waren oft abenteuerlich: stundenlange Fahrten in klapprigen Autos über holprige Straßen, Hotelzimmer mit krabbelnden und kriechenden Mitbewohnern und manchmal sogar 007-Flair: „Im Irak führten wir Kundengespräche nur im fahrenden Auto – alles andere hätte der Geheimdienst abgehört.“
Egal wo in der Welt, Rauch war oft schon da: Hier Ende der 90er im Bazar von Karachi in Pakistan.