„Mitte der 1980er Jahre fiel uns auf, wie erfolgreich Eistee in der Schweiz ist“, erzählt Franz Rauch. „Also sicherten wir uns von einem der ganz großen Lebensmittelkonzerne für Österreich die Lizenz für deren weltbekannte Eistee-Marke.“ Die Produktion war simpel: Instant-Teepulver mit Wasser aufgießen und abfüllen. Doch die Lizenzgebühren waren saftig. Entsprechend teuer waren Eistees damals im Handel und deshalb ein absolutes Nischenprodukt. Als dieser Konzern 1990 noch mehr für die Lizenz wollte, kündigte Rauch den Vertrag. Franz Rauch: „Für uns war klar: Eistee können wir besser!“
Die Inspiration dafür kam von der Schweizer Migros. Deren Techniker hatten nämlich Anfang der 1980er Jahre ein „neues“ und doch uraltes Herstellungsverfahren für Eistee entwickelt: Sie ließen echte Teeblätter in heißem Wasser ziehen, nur in tausendfach größeren Dimensionen. In hydraulischen Filterpressen extrahierten sie dann den Tee aus dem Aufguss und verfeinerten ihn.
Alle dafür notwendigen Anlagen waren bei Rauch bereits vorhanden. In Rekordzeit wurde die Rezeptur für den perfekten Eistee entwickelt: „Wir konnten oft nächtelang nicht schlafen, weil wir jeden Tag so viel Schwarztee verkostet hatten“, erzählt der damalige Marketingleiter Peter Lins.
Aber nach ein paar Wochen Entwicklungsarbeit und Tests in der Produktion war das Rezept fertig. 1992 stand der frisch gebrühte Rauch Eistee erstmals in den Geschäften …und löste einen Boom aus. Eistee wurde rasch zum Lieblingsgetränk vieler Österreicher, innerhalb von nur 5 Jahren stieg der Pro-Kopf-Verbrauch um das 18-fache von 0,5 auf über 9 Liter. Mit einem Anteil von fast 60% etablierte sich Rauch Eistee als die klare Nr. 1 und ist trotz vielfacher Konkurrenz bis heute eines der beliebtesten Getränke in Österreich.