In Serbien und anderen Ländern des Balkans erfreuten sich die fruchtigen Marken von Rauch seit den 1990er-Jahren einer stetig steigenden Beliebtheit. Sogar zum besten Fruchtsaft des Jahres kürte Serbiens Konsumentenvereinigung Happy Day im Jahr 2005. Bei dieser Mengenentwicklung würde sich ein Abfüllwerk im Land rentieren, das war den Verantwortlichen klar. Doch warum nur abfüllen? Serbien ist bekannt für Früchte, die Rauch verarbeitet: Johannisbeeren, Himbeeren, Pfirsiche …
Bei der Suche nach einem passenden Standort hatte Rauch Glück: Im kleinen Dorf Koceljeva wurde im Juli 2006 eine Fabrik für Fruchtkonserven nach einem Bankrott versteigert. Roman Rauch nutzte die Gelegenheit: „Im Saal des zuständigen Gerichts saß zum Termin nur ein einziger Mitbieter. So günstig haben wir noch nie ein Werk gekauft.“
Eine Woche vor Weihnachten fuhr Harald Krammer, Rauchs technischer Leiter, das erste Mal nach Koceljeva: „Kalt, nass, grau. Schlechte Straßen. Bauern mit Ochsenkarren. Das Dorf, in dem die Zeit seit Jahrzehnten stillgestanden zu sein schien. Und dann unsere neue Fabrik. Die war, sagen wir: desolat.“
Die Mannschaft krempelte die Ärmel hoch, brachte das Gebäude in Schuss und installierte die ersten Produktionslinien. Schon im Herbst lieferte Rauch Serbia die ersten Bravo-PET-Flaschen aus. Doch so wichtig die Technik ist, so wichtig sind die Menschen, die sie bedienen. Und die sucht Rauch möglichst aus der Region.
Rasch waren die ersten 80 neuen serbischen Kolleginnen und Kollegen gefunden. Bald besuchten viele davon die Rauch- Werke in Vorarlberg und lernten dort die Geheimnisse kennen, die hinter der besonderen Rauch-Qualität stecken. Und die Leute aus Koceljeva lernten schnell. Krammer: „Das Werk in Koceljeva ist heute ein echter Vorzeigebetrieb und beschäftigt 200 Leute. Was mich besonders freut: Auch das Dorf Koceljeva hat sich dank dem wirtschaftlichen Aufschwung zu einem kleinen Schmuckstück gemausert.“
Koceljeva bringt Aufschwung in die Region.