Was Fruchtsäfte ausmacht sind Vitamine, Mineral- und Aromastoffe, Fruchtsäuren und Fruchtzucker. Saft besteht aber nur zu einem geringen Teil aus diesen essenziellen Stoffen. Der Rest ist normales Wasser, bis zu 90%. Wie trennt man das Wertvolle vom Wasser? An so einem Verfahren tüftelten Techniker in aller Welt seit den 1920er Jahren. Damit ließe sich der Aufwand für Lager und Transport massiv reduzieren. Die ersten ausgereiften Anlagen kamen in den 1950er Jahren auf den Markt. Das Prinzip ist einfach: Der Saft wird unter Vakuum schonend erhitzt. So verdampft das Wasser schon bei Temperaturen, die den Inhaltsstoffen wenig ausmachen.
Die Rauch’s interessierten sich ganz besonders für diese Technik. Haltbar machten sie ihre Fruchtsäfte ja seit den 1930er Jahren nach dem Seitz-Böhi-Verfahren durch Zugabe von Kohlensäure. Das sicherte zwar den besten Saft, verlangte aber teure Drucktanks für die Lagerung.
„1957 haben wir das mit einem Partnerbetrieb in der Schweiz ausprobiert“, erinnert sich Erich Rauch. „Am Morgen luden wir 18 Fässer frischen, geklärten Apfelsaft auf einen LKW. Am Abend luden wir 1 1/2 Fässer Konzentrat ab.“ 1958 installierte Rauch in Rankweil die erste eigene Konzentrat-Anlage, ein kleiner Fallstrom-Verdampfer mit einer Leistung von 1.200 l/h. Den Dampf für diese Aromaanlage lieferte der Kessel einer alten Lokomotive. Die hatte vorher über Jahrzehnte Passagiere von Salzburg nach Bad Ischl und retour gebracht. Vielleicht auch den Kaiser.
Lieferte den Dampf für die erste Rauch Konzentrat-Anlage: Der Kessel einer ausgemusterten Lokomotive der Bad Ischler Bahn.