Süßmost, ab Mitte der 1920er war das auch in Vorarlberg ein großes Thema. Obstbauvereine und der Landesverein „Volkswohl“ veranstalteten in vielen Gemeinden Kurse über die neuen Verfahren. Der unvergorene Saft eröffnete den Obstbauern neue Absatzchancen und diente auch als Waffe im Kampf gegen den weit verbreiteten Alkoholismus.
Auch die Rauchs produzierten bald Süßmost – nach dem üblichen Warmverfahren: Sie füllten Saft heiß in speziell präparierte Holzfässer ab und verkauften ihn über den Winter. Doch zufrieden mit der Qualität des so entstandenen Süßmosts waren Franz Josef und seine Söhne wohl nicht. Hitze mindert den Geschmack.
Die bessere Methode entdeckten sie Anfang der 1930er Jahre in der Schweiz. Das Böhi-Verfahren macht den gefilterten Saft durch Kohlensäure und die Lagerung in Drucktanks haltbar - und bewahrt alles Gute. Das war zwar teurer als alles andere, versprach aber den besten Saft. Und: In Österreich war es fast unbekannt. 1933 installierte Rauch die erste Böhi-Anlage Österreichs mit fünf 5.000l-Drucktanks. Der glanzklare Rauch-Apfelsaft in Bügelflaschen wurde in den folgenden Jahren in Vorarlberg und Tirol zum Verkaufsschlager.