Kein kalter Kaffee

Der Werbespot war perfekt: Eine bekannte österreichische TV-Moderatorin unterbrach 1997 den TV-Werbeblock für eine Kaffee-Pause – mit dem brandneuen, mit Milch verfeinerten Rauch-Eiskaffee in der Dose. Auch der Vertrieb hatte hart gearbeitet und das neue Produkt in den Supermärkten Österreichs erfolgreich platziert: 3 Monate nach dem Start war Rauch Eiskaffee trotz stärkster Konkurrenz Marktführer in Österreich. Nur einen Monat später nahm Rauch alle Dosen vom Markt – Qualitätsprobleme!

Was war passiert? Ende 1996 mehrten sich die Gerüchte, große Hersteller wie Jacobs oder Nescafé würden in wenigen Monaten erstmals Eiskaffee in Österreich in den Markt bringen. Außerhalb Europas war diese Getränkekategorie schon seit vielen Jahren extrem populär. In Japan erzielte „iced coffee“ sogar mehr Umsatz als Cola. Diese Chance wollte sich Rauch nicht entgehen lassen und versuchte, dieses neue Produkt in Rekordzeit zu entwickeln.

Gewaltig unterschätzt hatte man jedoch die Tücken von Milch. Damit sie nicht flockt, muss man bei Rezeptur und Abfülltechnik sehr spezielle Anforderungen erfüllen. In der kurzen Vorbereitungszeit für den Eiskaffee von nur wenigen Monaten gelang genau das den Teams in Entwicklung und Produktion nicht. Die Reklamationen häuften sich. Allen Krisenstäben zum Trotz – dieses Problem bekam Rauch nicht in den Griff. Zeit für die Notbremse.

Doch die Rauch-Fachleute tüftelten weiter an der Lösung des Milch-Problems. Und 2003, produziert auf einer neuen Abfüllanlage, startete Rauch den zweiten Angriff auf dieses Marktsegment. Mit seiner besonderen Cremigkeit war Cafemio von deutlich höherer Qualität als die damaligen Wettbewerber und von Anfang an ein Erfolg.

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“Wir unterbrechen die Werbung für eine Kaffeepause”: Mitten im Werbeblock lud eine ORF-Moderatorin zur Kaffeepause mit Rauch.